Calais
11. September
Meine erste Station in der Normandie: Calais. Hier stehe ich direkt am Hafen. Praktisch: Bäckerei direkt um die Ecke. Die Stadt ist nichts Besonderes, aber die Umgebung ist reizvoll, denn morgen geht’s zum Cap Gris Nez.
Calais Hafen Stellplatz (geobla.com)
Bologne Sur Mer
12. September
Am nächsten Morgen gehts es direkt zum Cap Gris Nez respektive Cap Blanc Nez. Zwei hoch gelegene Cape, die ein wunderschöner Wanderweg verbindet, den wir weiter nach Bologne Sur Mer, ein nettes Hafenstädtchen mit einer Altstadt im oberen Stadtviertel, die von einer alten Stadtmauer umgeben ist. Unseren ersten Meeresfrüchteteller essen wir aber lieber unten am Hafen und nicht in der Touri-Altstadt. Ein hübscher offizieller Stellplatz ist oberhalb der Stadt direkt am Meer, knapp 20 Minuten zu Fuß von der Innenstadt entfernt.
Stellplatz Bologne Sur Mer (Geobla)
Granville
13. September
Granville hat eine super schöne Altstadt, in die kleine Autos über die abgebildete Zugbrücke fahren, sowie nette Restaurants und Bars, in denen um 11 Uhr abends viele junge Leute inkl. kleinen Kindern herumalbern. Für 1,50 gibt es einen kleinen Käseteller zum Weißwein.
Stellplatz Granville (geobla.com)
Mont St. Michel
14. September
Mont St. Michel, einmal von Außen (wunderschön) und einmal von Innen (nicht so schön). Ihr schiebt euch mit vielen Chinesen und anderen internationalen Gästen durch die engen Gassen und passiert ein Souvenirgeschäft nach dem nächsten. Schade eigentlich, für so altes und ehrwürdiges Bauwerk. Einen Stellplatz finde ich 15 Minuten weiter in Saint, super ruhig und gut zum Aufwärmen nach dem kühlen Wind …
Ich übernachte in der Nähe in einem kleinen beschaulichen Dorf auf dem kostenlosen Stellplatz. Weniger Trubel hier.
Stellplatz bei Monat St. Michel (geobla.com)
Quiberon
15. September
Ich entscheide mich für die Umrundung der Bretagne im Uhrzeigersinn. Deshalb geht es heute einmal quer runter bis zur Halbinsel Quiberon. Hier bleibe ich zwei Tage, mache die ein oder andere kleine Wanderung an der Steilküste, der “Cote Sauvage” und esse meine ersten Bretonischen Austern. Diese sind deutlich kleiner als die aus dem Süden, werden mit Deckel serviert, die auch ein wenig Fleisch enthalten. Sie schmecken intensiver als die größeren Nachbarn – sehr lecker!
Dort gibt es einen Campingplatz Municipale, der direkt am Meer liegt und so weitläufig ist, dass ich fast das Gefühl habe, wild zu stehen. Von hier aus möchte ich die Halbinsel umrunden. Rechts der Sonnenaufgang aus dem Schlafzimmer gesehen :)
Concarneau
18. September
Weiter fing es gestern nach Concarneau, mit einer Altstadt auf einer kleinen Insel, die von einer Stadtmauer umgeben ist. Leider alles sehr touristisch, aber doch auch nett. Von der einen Seite gelangt man über eine kleine Brücke in die Stadt, von der anderen Seite, wo ich auf einem tollen Stellplatz direkt am Meer stehe, mit einer kleinen Fußgängerfähre. Da im Herbst die Fähre nur noch bis 18:30 Uhr verkehrt, hole ich mit beim Bäcker eine Quiche Loraine zum Aufbacken und bleibe abends zu Hause.
Danach fahre ich weiter nach St. Marine, wo ich zwei Tage auf einem Campingplatz verbringe und ein hervorragendes Restaurant besuche: Villa Tris Men.
Guilvinec
21. September
Es geht nur wenige Kilometer weiter nach Guilvinec, genauer gesagt 3 km die Küste runter auf einen Parkplatz. Wir werden hier 4 Tage bleiben, auch wenn das am Anfang nicht geplant war. Nach Tagen waren die Sehenswürdigkeiten abgeklappert (u. a. schöner Leuchtturm Eckkmühl am westlichen Zipfel). Aber ein Freund aus Berlin verknüpft mich mit einem Fischhändler in Guilvinec und die persönliche Führung geht erst am Montag.
Der “Crier” von Guilvinec war super interessant. Fast gleichzeitig kommen viele Schiffe (heute sind es nur 30) und bringen allerlei Fische, die dann versteigert werden. Geschrien wird aber nicht mehr, denn auf einer großen Tafel erscheint die Nummer jeder einzelnen Kiste mit Fischen und der Preis läuft erst rauf, dann wieder runter. Die Käufer haben kleine Geräte mit nur zwei Tasten, mit denen Sie den Kauf der aktuellen Kiste bestätigen können. Mittags werde ich vom Patron noch zum Essen eingeladen.
Stellplatz bei Guilvinec (Geobla.com)
Audierne
24. September
Der Pointe du Raz ist eine imposante Steilküste. Auch hier läuft übrigens der Fernwanderweg GR34 entlang, den ich mit Maira teilweise gehe. Abends gehts weiter nach Audierne mit einem tollen Restaurant: Turbo (Steinbutt) mit Blumenkohl, Pilzen und Nüssen.
Stellplatz Audierne (geobla.com)
Quimper
26. September
2 Tage Quimper, eine ganz tolle Stadt, die quirlig ist und dabei trotzdem sehr authentisch. Leider gibt es keinen richtigen Stellplatz, deshalb stehe ich in einem Garten aus dem 17. Jahrhundert, mit uralten Bäumen, Schloss, Schlossgarten und allem was dazu gehört. Ein kleiner Teil wurde nämlich als Campingplatz umgebaut. Von hier aus führt ein verwunschener Waldpfad direkt bis in die Innenstadt.
Camping Castel L’Orangerie de Lanniron (geobla.com)
Locronan und Pointe de Pen Hir
27. September
Für einige Tage gehe ich zusammen mit einer Freundin auf Entdeckungsreise, die ich in Südspanien kennengelernt habe. Sie wohnt hier und kennt sich bestens aus. Ich habe jede Menge “geheime” Stellplatztipps erhalten.
Wir besichtigen u. a. Locronan, eine winzige mittelalterliche Stadt mit vielen Künstlern und Ateliers.
Heute gibt es Crêpe. Und zwar ganz typisch die dunklen “Galettes” und das in einer Crêperie, die letztens den Preis für die besten Crêpes in Finstere gewonnen hat. Hier mit frisch gekochten Artischockenherzen, einer lokalen Wurst, kleinen Muscheln (Bols, so eine Art Mini-Jakobsmuschel). Dazu Cidre, aus den Lautsprechern kommt keltische Musik.
Lampoul-Plouarzel
1. Oktober
Meine Freundin ist heute in die Bourgogne zur Weinlese gefahren. Ich ziehe also weiter die Küste Richtung Norden. Hier sind tolle kleine Strände und ich finde außerdem einen angenehmen Stellplatz. Das Wetter ist toll, obwohl die Vorhersage extrem viel Regen und Gewitter angesagt hat. Aber auf die “Météo” kann man hier an der Küste überhaupt nichts geben.
Leider hat die mir empfohlene Brasserie heute geschlossen und sonst gibt es auch nichts. Backup: Knäckebrot mit Schinken und Käse.
Stellplatz Lampoul-Plouarzel (Geobla.com)
Portsall
4. Oktober
Weiter immer die kleine Straße an der Küste lang von Portsall bis zur heutigen Station Brignogan. Der Küstenwanderweg „Sentier Cotier“ GR34 begleitet uns auch hier wieder mit schönen Holzschildern und der rot-weißen Markierung.
Aire de Camping-Car de Meneham
Île de Batz
6. Oktober
Besuch der kleinen Insel Île de Batz. Die Gezeiten sind in der Bretagne extrem stark. Bis zu 14 Meter kann der Wasserpegel pendeln. Daher gibt es eine sehr lange Fußgängerbrücke, die bei Ebbe benutz wird, um zur Fähre zu gelangen. Bei Flut legt das kleine Bötchen direkt im Hafen an. Unten rechts das typische Bild bei Ebbe.
Die Gezeiten in der Bretagne
8. Oktober
Heute bin ich zur Abwechslung auf einem Campingplatz an der Côté de granite rose. Es ist genial hier,
stehe direkt am Wasser, der bereits mehrfach erwähnte Küstenwanderweg führt direkt hinter mir entlang quer durch den Campingplatz und es gibt sogar ein Resto mit zwei Michelin-Löffel-und-Gabel-Auszeihnung 5 Minuten entfernt, welches leider die nächsten zwei Tage geschlossen hat - grummel. Auch hier sind dir Gezeiten enorm, daher habe ich heute ein paar Fotos direkt aus meinem Wagen gemacht, jeweils mit dem Handy an der Tür angelehnt, damit ich immer genau den gleichen Ausschnitt fotografiere. Das erste Foto war heute Mittag um 14h, die weiteren drei jeweils um 16h, 18h und 19:30. Es ist genial anzusehen, wie nicht nur die Sonne und die etwaigen Wolken eine Landschaft verändern, sondern auch die Gezeiten.
PS: Das kleine Bötchen ist mit der Flut etwas nach links abgedriftet, gerade aus dem Bildausschnitt hinaus.
Das Wetter ist super und ich bleibe deshalb insgesamt 4 Nächte hier. In der Nähe habe ich einen christianisierten Menhir gefunden. Am letzten Abend gibt es noch einen gegrillten Hummer mit Cognac flambiert. Das ausgezeichnete Restaurant “LE MACAREUX” ist direkt Meer und ich habe noch die Aussicht von meinem Platz fotografiert, als der Hummer dann kam war ich zu aufgeregt und beschäftigt um an ein Foto zu denken…
Camping du Port Landrellec (Geobla.com)
Gorges du Toulgoulic
11. Oktober
80km ins Landesinnere fahre ich zu den Gorges du Toulgoulic, einer urigen Landschaft. Petrus hat aber heute macht offensichtlich auch hier den Herbst beschlossen, die Temperatur ist gefühlt halbiert … Eine Einheimische im Zeitungsladen hat mir den Tipp für den heutigen Stellplatz gegeben: ein malerischer Wanderparkplatz mit dem verrückten Namen “Chaos de Toul Goulic”.
Wanderparkplatz Gorges du Toulgoulic
Pléneuf-Val-André
12. Oktober
Pléneuf-Val-André ist ein nettes kleines Örtchen etwas weiter Richtung Osten am Meer und hat etwas von Warnümde, nur kleiner. Leider ist es an vielen Stellen verboten, seinen Hund zu parken. Ich habe den Temperaturschock von gestern überstanden und am Meer ist es auch schon wieder viel wärmer.
Ich bin nun genau einen Monat unterwegs. Aber selbst das ist knapp, um eine Region wie die Bretagne zu entdecken. Heute geht es weiter Richtung Osten, wo noch einige wenige Stationen auf mich warten, bevor ich zurück nach Deutschland komme.
Vom Temperaturschock habe ich mich zum Glück erholt, am Meer ist es etwas wärmer. Das große Bild ist das Cap Fréhel, übernachtet aber 2 Halbinseln weiter in Saint-Jacut-de-la-Mer. Schöne alte Häuser und wie so häufig hier in Frankreich ein gemütlicher offizieller Stellplatz direkt hinter dem Deich.
Stellplatz Saint-Jacut-de-la-Mer (Geobla.com)
Dinan
13. Oktober
Heute gehts nach Dinan mit einer tollen mittelalterlichen Altstadt. Das ganze wirkt wie ein Freichtmuseum, nur dass echte Menschen hier wohnen. Natürlich ist die Stadt auch recht touristisch, aber zu Recht. Der recht schöne Womo-Platz am Hafen hat mich trotz allem nicht so sehr angezogen, wie der letzte Stellplatz in St-Jacu-de-la-Mer, deshalb bin ich die halbe Stunde wieder zurückgefahren, um in der Natur zu übernachten. Immerhin geht es ja morgen schon wieder in eine Stadt: Saint-Malo.
Saint-Malo
14. Oktober
Letzte Station in der Bretagne: Saint-Malo. Eine tolle und abwechslungsreiche Reise endet. Ich habe, glaube ich, die perfekten letzten 4 ½ Wochen getroffen. Viel Sonne, warm, kaum Regen. Ich übernachte noch einmal mitten in der Normandie, um genauer zu sein: in Forges-Les-Eaux. Es regnet und ich warte bis spätestens 19 Uhr, dann gehe ich trotzdem durch den Regen ins Örtchen und werde ein kleines Restaurant aufsuchen, um der Reise den gebührliche Abschied zu bereiten. Morgen 5 Stunden Fahrt bis ins Siebengebirge.